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PHILIP GRÖZINGER: IF

Opening: April 22, 2021, 4 - 9 pm
Exhibition: April 23 - June 11, 2021






Nicole Gnesa is very proud to present IF, Philip Grözinger's second solo exhibition in Munich. In addition to the analogue exhibition, for the first time an exhibition will be presented in a completely digital format.

Next to painting and drawing, the exhibition will focus on the textile work Daisy Bell Newly Found, which was machine-processed from the video Daisy Bell created by an AI according to parameters by Philip Grözinger.

IF is accompanied by the monograph of the same name with essays by Larissa Kikol and Marc Wellmann, which has just been published by Hirmer Publishers. 

 

Parts of the opening will be streamed live and interactively on Instagram (instagram.com/nicolegnesa). Philip Grözinger will be present at the gallery on April 22, 2021.

The exhibition and the publication are supported by the 'Stiftung Kunstfonds'.


„Philip Grözinger’s paintings are actually pictures for churches or cathedrals. They should be in Rome.

By saying this I am not referring to the recent trend of exhibiting contemporary artists in sacred spaces so as to fill the forgotten emptiness with new life and simultaneously charge – or confront – their works with a spiritual aura, yet another way of glorifying art. No, churches should not lend Grözinger’s painting a new level of effectiveness, nor should his painting enhance their social function as cultural spaces. Grözinger’s pictures are already a door into another, heavenly world, at first glance so exceptional  that in every detail they fulfil the functions of narrative, iconographic, sacred art. An appropriate religion would still have to be invented, of course, but once it were, there would be churches for its adherents, and Grözinger would be the first to be called upon to paint their walls, ceilings and altarpieces.

Even in the Florentine school, exalted narrative strands, events and lives were represented in heaven. Michelangelo’s heaven in the Sistine Chapel accommodates all the drama of the Last Judgement. Clouds form rocks on which souls congregate, crowd into a mass and function within it. (...)  On other clouds additional instruments of torture stand ready:  wheels, hooks, saws and wooden mallets.

In Grözinger’s heavenly pictures, instruments of torture are replaced by playthings. Here the rocklike clouds become colourful planets, heaven a universe. After the Last Judgement it is time for play. And belief in this extraterrestrial world, in the beyond, seems to play an equally major role.

(...) Let us pass through this door and experience Grözinger’s worlds in all their moods and logical activities familiar from art history. These settings lead from Romanticism and solitude to surreal transformations to science fiction and on to gamification and play. And perhaps the vanishing points in the beyond lie closer than we might first suppose.“


excerpt of the essay: Larissa Kikol, Looking Upward. On Philip Grözinger’s Planetary System of Freedom, Solitude and Play, in: IF, ed. by Nicole Gnesa, Hirmer Verlag, Munich 2021

We are really looking forward to your visit. Please contact +49 172 / 5943484 or info@nicolegnesa.com to make your appointment to meet Philip Grözinger at the opening on 22 April, or to visit the exhibition until June 12, 2021.
Covid19 protection regulations apply.


image: If, 2021, oil, acrylic, spray paint on canvas,  60 x 50 cm


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Nicole Gnesa freut sich sehr, mit IF die zweite Einzelausstellung von Philip Grözinger in München zeigen zu dürfen. Zusätzlich zur analogen Ausstellung wird zum ersten Mal eine Ausstellung im komplett digitalen Format präsentiert.

 

Neben Malerei und Zeichnung wird die Textilarbeit  Daisy Bell Newly Found  im Fokus der Ausstellung IF stehen. Dieser maschinell und teils nach dem Zufallsbetrieb gefertigte Teppich hat seine Vorlage im von einer KI nach Parametern von Philip Grözinger geschaffenen Video  Daisy Bell.

 

IF wird von der gleichnamigen Monographie mit Essays von Larissa Kikol und Marc Wellmann begleitet, die eben im Hirmer Verlag erschienen ist. 

Die Ausstellung und die Publikation werden unterstützt von 'Stiftung Kunstfonds'.

 

Abschnitte der Eröffnung werden live und interaktiv auf Instagram gestreamt (instagram.com/nicolegnesa). Philip Grözinger wird hierzu am 22.4.21 in der Galerie anwesend sein.

 

„Philip Grözingers Gemälde sind eigentlich Gemälde für Kirchen oder Kathedralen. Sie gehören nach Rom. 

Damit ist aber nicht der gegenwärtige Trend gemeint, zeitgenössische Künstler in sakralen Räumen ausstellen zu lassen, um die vergessene Leere mit neuem Leben zu füllen und gleichzeitig die Werke mit einer spirituellen Aura aufzuladen oder damit zu konterkarieren, welches auch wiederum auf eine Erhöhung der Kunst abzielt. Nein, weder soll eine Kirche Grözingers Malerei um eine neue Wirkungsebene bereichern, noch soll seine Malerei den gesellschaftlichen Zweck eines Kirchengebäudes als Raum von Kultur erweitern.

Grözingers Bilder sind bereits ein Tor zu einer anderen, himmlischen Welt, narrativ und doch auf den ersten Blick so außer-alltäglich, dass sie die Funktionen von erzählender, ikonografischer, sakraler Kirchenkunst in jedem Ausschnitt erfüllen. Die Religion dazu müsste noch erfunden werden, wäre sie da, gäbe es für ihre Anhänger Kirchen, dann würde Grözinger als Wand-, Decken- und Altarmaler als Erstes gerufen.

Auch in der florentinischen Schule wurden große Erzählstränge, Handlungen und Daseins-Räume in den Himmel verlagert. Michelangelos Himmel in der Sixtinischen Kapelle stellt das Jüngste Gericht in all seinen dramatischen Szenen dar. Wolken bilden Felsen, auf denen die Heerscharen zusammenkommen, sich in der Masse drängen und aus ihr heraus agieren. (...) Auf anderen Wolken werden Folterinstrumente bereitgestellt: Räder, Haken, Sägen und Holzhammer. 

In Grözingers Himmelsbildern wurden die Folterwerkzeuge durch Spielzeuge ausgetauscht. Die felsigen Wolken werden bei ihm zu bunten Planeten, der Himmel zum Universum. Nach dem Jüngsten Gericht wird gespielt. Und gleichzeitig spielt der Glaube an diese nicht irdische Welt, an das gute Jenseits, scheinbar eine ebenso tragende Rolle.

(…) Erfahren wir Grözingers Welten in all ihren Stimmungen und Logiken, die bildweltlich und kunsthistorisch die physischen Gegebenheiten prägen. Diese Orte führen durch die Romantik und die Einsamkeit, über surrealistische Transformationen, in die Science-Fiction bis hin zur Gamification und dem Spiel. Und vielleicht liegen die Fluchtpunkte des Jenseits doch näher, als man zunächst denkt.“

 

Auszug aus dem Essay: Larissa Kikol, Der Blick nach oben. Zum planetarischen System der Freiheit, der Einsamkeit und des Spiels von Philip Grözinger, in: IF, hg. Nicole Gnesa, Hirmer Verlag, München 2021


Wir freuen uns wirklich sehr auf Ihren Besuch. Bitte vereinbaren Sie unter 0172 / 5943484 bzw. info@nicolegnesa.com Ihren Termin zur Eröffnung am 22. April, um Philip Grözinger zu treffen, oder zum Besuch der Ausstellung bis zum 12. Juni 2021. Es gelten die Covid19 Schutzbestimmungen.







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