ARTISTS EXHIBITIONS NEWS BOOKS CONTACT

UTA REINHARDT: GRÜNUNG

opening reception for the artist: March 2, 2017, 6 - 9 pm
exhibition: March 3 - April 1, 2017




Nicole Gnesa zeigt in ihrer bereits dritten gemeinsamen Ausstellung 'Grünung' neue Malerei von Uta Reinhardt.

In Uta Reinhardts Bildern werden keine Geschichten erzählt. Die Mehrschichtigkeit der Komposition erschafft Situationen und Räume, die nicht zu dechiffrierende Geheimnisse birgen.
Gleich einer Allianz werden stille Heldinnen von tierähnlichen Mischwesen begleitet. Die Figuren selbst sind nicht greifbar; unnahbar und gesichtslos verweigern sie sich trotz ihrer mächtigen Präsenz dem Betrachter. Sie geben auf, einer ihrer Art zu sein, und beginnen stattdessen, sich das Tierische anzueignen. Letztendlich verschmelzen sie mit dem, was sie umgibt und erscheinen dabei in einer Bildmacht von archaischer Gewalt als Boten, die beiden Welten angehören.

Die verschiedentliche Bearbeitung der Bildoberfläche geht in Uta Reinhardts dargestellte Figuren über. Sie treten aus der Farbe, verschwinden in ihr, alles ist im Wandel. Durch Farbwechsel bewegte Flächen stehen im Kontrast zu diesen statischen Figuren, die wie in einer Konstellation innerhalb einer körperhaften Bildarchitektur angeordnet sind. Dabei tastet sich Reinhardt an die Malerei heran als würde sie die Szene durchwandern, sie erforscht künstliche Landschaften, Felder, Räume bis zur Bildfindung.

Die Philosophie der ionischen Naturphilosophen beschäftigt sich mit dem Sein als solches, dem Wesen der Dinge (arché). Demnach ist die äußere Erscheinung individuell und zwangsläufig zufällig, im göttlichen Wesen ist alles jedoch gleich. Die elementare Frage beschäftigt sich mit dem Urstoff, der Grundmaterie, aus der alles auf der Welt besteht. Die eigentliche und somit äußere Unterscheidung der Dinge liegt allein in ihrer Form, die das Sein im kosmischen System ordnet. Nach Heraklit ergibt sich das Leben aus dem Werden, dem ständigen Verändern von Form.

Mit bewegtem pastosen oder lavierenden Duktus, der ruhige Flächen mit fein gezeichneten Linien kontrastiert, wird deutlich, dass es Uta Reinhardt darum geht: alles auf der Welt ist aus einem Urstoff. Der Mensch trägt in sich die Natur, er ist aus demselben Material wie alle Lebewesen, das kann er nicht verleugnen.

Uta Reinhardt studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Braunschweig bei Hermann Albert Malerei. Ihr Werk wurde bereits in zahlreichen Einzelausstellungen in Europa gezeigt, ihre Arbeit 'Nektar (Bucht)' war im November 2016 in einer Gruppenschau zur PIN Auktion in der Pinakothek der Moderne zu sehen. 2017 wird sie in St. Helena / Kalifornien an einem artist in residence Programm teilnehmen und in Menlo Park / Silicon Valley zum ersten Mal in den USA ausstellen.


--


Nicole Gnesa shows new paintings by Uta Reinhardt in their third exhibition 'Grünung'.

In Uta Reinhardt's work no stories are told. The complexity of the composition creates situations and rooms which hide secrets not to be deciphered.
In an alliance, heroines are put next to animalistic creatures. The figures themselves are intangible. Unapproachably and facelessly they refuse any communication to the viewer even though their presence is so foundationally powerful. They stop being one of their kind and start to descend to the animal kingdom.
Ultimately, they merge with what surrounds them and appear in the power of an archaic force as messengers which belong to both worlds.

The various processing of surfaces is transferred to Uta Reinhardt's figures. They come out of the colours and disappear again, everything is in flux. The moving changes of colours on the surface are in contrast to these static figures, which are arranged in the corporal architecture of the painting like in a constellation.

The philosophy of the Ionic natural philosopher is about the essence of things (arché). Therefore the external appearance is individual and random, while the nature of things is the same. The elementary question is about the primary substance, the material everything is made of. The actual and external distinction of things is in their form, that put the being in order of the cosmic system. According to Heraclitus, life results from becoming, from the constant changing of forms.

Through this moving, pastose or lavishing flow that contrasts calm surfaces with fine lines, one sees the point in Uta Reinhardt's painting: everything in the world is made of a primary substance. Man is one with nature, he is made out of the same material. And he can't negate this.


Uta Reinhardt studied Painting at the Academy of Fine Arts in Braunschweig with Hermann
Albert. Her oeuvre was shown in numerous exhibitions across Europe, in November 2016 'Nektar (Bucht)' was exhibited at Pinakothek der Moderne in Munich in a group show as the preview for the Pin Auction. In 2017, Uta Reinhardt will follow an artist in residence program in St. Helena / California and exhibit for the first time in the USA, in Menlo Park / Silicon Valley.