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MICHELE MELILLO: GO OVERBOARD!

opening reception for the artist: September 7, 2017, 6 - 9 pm
exhibition: September 8 - October 14, 2017




In Michele Melillo’s  third exhibition at the Nicole Gnesa gallery, he presents two  entirely new series of drawings:  Amduat  and  Resurrection.

Amduat  (literally  "That Which Is In the Afterworld") is the earliest Ancient  Egyptian funerary text. It deals with Ra, the sun god, who travels  the underworld in a skiff for 12  hours, from the sunset in the west  to the sunrise in the east when he returns to the world of the  living, giving us a topography of the underworld as well as providing  us with  regeneration. On his daily journey, he encounters all kinds  of divine entities and monsters, allies and enemies.

Michele Melillo uses  this mythological world to influence the emotional states of people  in the 21st century. Like Sisiphus, mankind trudges through a life of  constant repetition.  The adventures in Melillo’s drawings are  crisscrossed with symbols and are as profane as they are mystical.  With skillful strokes, he attributes human behavior to animals and  vice-versa on many levels including lewd sexual connotations and the  use of different colors to suggest distinct emotions. The elegiac  symbols of Ra’s skiff and the water become  part of an amusing  arabesque and contribute to forming a mantra of life on many levels.

The other series,  Resurrection, explores the motif of the tomb and funerary  rites in antiquity. By believing in an afterlife through  resurrection, the place of burial becomes a  preliminary location of  hope and faith. Michele Melillo’s illustrations of the various  forms of burial have parallels with the  Amduat  series inasmuch  as they share the concept of a  new beginning after death. Melillo is  an exceptional artist who uses traditional techniques to reinvent the  old and create works that are new and original. This renewal as well  as  the scrutiny and subsequent abandonment of existing structures  form the core of both of these two mesmerizing series.

Melillo’s drawings  do not muse upon the moment of death, nor do they dwell on life  before death. They go even further, urging us to break through the  vicious circle of human  existence and go wild, to take risks and, at  the same time, try to become more attuned to life’s mysteries  without having to solve them. Go overboard!


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In der dritten Ausstellung bei Nicole Gnesa zeigt Michele Melillo neue Zeichnungen aus den beiden Werkkomplexen Amduat und Resurrection.


Amduat ist das frühste überlieferte Jenseitsbuch der Ägypter. In 12 Stunden fährt der Sonnengott Re auf einer Barke durch die Unterwelt, um am Ende im Diesseits den neuen Tag einzuläuten. Auf seiner täglichen Reise begegnen ihm allmögliche göttliche Wesen und Aufgaben, die es jeden Tag aufs neue zu bestreiten gilt.


Michele Melillo verwendet diesen mythologischen Komplex, um dem Empfinden eines Menschen des 21. Jahrhunderts Gestalt zu geben. Sisyphusgleich wälzt der sich durch ein von Wiederholungen geprägtes Leben. Die Abenteuer, die es in Melillos symbolhaften Arbeiten auf Papier zu bestehen gilt, sind ebenso mystischer wie profaner Natur. Mit geschicktem Strich deutet er menschliche Handlungen von Tieren und auch Menschen an wie beispielsweise sexuelle Anzüglichkeiten, wobei sich unterschiedliche Ebenen überlagern, die durch ihre Farbigkeit jeweils eine ganz eigene Emotion transportieren. Die elegische Symbolik der Totenbarke und des Wassers wird zeichnerisch in eine humorvolle Arabeske aufgedröselt, enigmatisch folgt man dem gut durchschichteten Mantra des Lebens.


Der andere Komplex Resurrection beschäftigt sich mit dem Thema des Grabes und der Bestattung in der Antike. Mit dem Glauben an das Jenseits durch eine Wiederauferstehung wurde die Grablege zu einer der wichtigsten Verortungen von Hoffnung und Glaube. Michele Melillos zeichnerische Darstellung von Grablegen verweisen ähnlich den Arbeiten der Werkgruppe Amduat auf den Neuanfang nach dem Tod. Durch das Oeuvre ist ein Künstler im besonderen Maß mit dem ständigen neu Erfinden von tradierten Mitteln konfrontiert. Der Neuanfang und das Hinterfragen und Abbrechen von bestehenden Strukturen ist Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens.


Melillos Zeichnungen untersuchen also nicht den Todesmoment oder das Leben im allgemeinen; sie gehen ein Stück weiter, sie ermahnen uns, den Kreislauf zu durchbrechen, wild zu werden, Risiken einzugehen und dabei zu versuchen, dem Leben gewahr zu werden ohne sein ewiges Rätsel zu lösen. Go overboard!