CHRISTINA MICHALIS: STILLS
opening reception for the artist: March 13, 2014, 6 - 9 pm
exhibition: March 14 - May 10, 2014
press release | Pressetext
Der Ausgangspunkt meiner Arbeiten war die Befreiung des Bildes vom Rahmen und die weitest mögliche Entfernung vom klassischen Bildträger. Die Bilder stehen als Objekte in direktem Bezug zu Raum und Licht. Raum, Licht und Bild sind auf materieller Ebene miteinander verbunden. Vorgefertigte Industriematerialien interagieren mit bemalten bzw. eingefärbten Leinwänden und Fundstücken in kontrastreicher Juxtaposition. Malereireferenzen, welche durch die auf Leinwand aufgetragene Farbe assoziiert werden können, werden durch die industrielle Oberfläche negiert. Die Oberfläche wird selbst zur Malerei, sich selbst erfindend, in einem nicht beeinflussbaren Prozess. Das wahrnehmbare Bild entsteht immerzu neu, durch die Reflexionen auf der Platte und deren Spiel mit Farben, Licht und Schatten. Es malt sich sozusagen selbst auf seiner eigenen Oberfläche und beeinflusst damit auch das Bild auf der Leinwand. Die Leinwand, die Plastikplatte, die Fundst¸cke zitieren die Malerei. Der Raum ist im Bild, das Bild breitet sich aus auf Wand und Raum, auf die statische Leinwand und auf das veränderliche Spiegeln der Oberfläche und ihrer Transparenz. Der Entstehungsprozess ist ziemlich willkürlich, dem Zufall und der Idiotie überlassen. In ihm zeigen sich keine Fertigkeiten, sondern alles kann zur Kunst werden, ähnlich einem Trompe l'oeil, bis das Bild nicht mehr von einem Alltagsobjekt zu unterscheiden ist. Grenzen sind aufgelöst. Das bildnerische Entstehen ist wie das Einfrieren eines Bildes bei einem Filmstill, es befindet sich in einem unendlichen Prozess, der lediglich immer wieder gestoppt wird.
Christina Michalis, Berlin 2014
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