Cowboys and Angels

Opening: February 22, 2024, 6-9 pm 

Exhibition: February 23 - April 13, 2024

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Cowboys and Angels, inspiriert von George Michaels ikonischen Song,1 begibt sich auf Spurensuche des Narrativs innerhalb der postmodernen figurativen Kunst. Neben einer dreiteiligen Videoarbeit von EVA & ADELE präsentiert Nicole Gnesa Gemälde und Papierarbeiten der renommierten Künstler|innen Philip Grözinger, Andrey Klassen, Uta Reinhardt und Andy Warhol.
 
Byung-Chul Han beschreibt in seinem kürzlich erschienenen Essay 'Die Krise der Narration'2, dass wir bereits in einer postnarrativen Zeit leben. Waren emotional aufgeladene Geschichten wie Märchen und Mythen früher ein integraler Bestandteil des menschlichen Lebens, werden in unserer heutigen globalisierten Welt vor allem Informationen ungefiltert konsumiert. Dabei warnt Han vor der Oberflächlichkeit des modernen Stellvertreters Storytelling, das im Deckmantel der Erzählung von Kommerz und Selbstwerbung in den sozialen Medien durchdrungen ist, und kritisiert das Fehlen einer inneren Wahrheit und der Magie der Narration, die eine kollektive Identität stiften kann.
Das Nicht-Erklärbare eines Kunstwerks steht in krassem Gegensatz zur Eindimensionalität der bloßen Information. Schon Walther Benjamin benutzt in diesem Kontext den Begriff der Aura. Auch Aby Warburg begründet in seinen kunstgeschichtlichen Forschungen das Konzept der Pathosformel, um das Unerklärliche als stilistisches Mittel zur Evokation von starken Emotionen in der Malerei aufzuzeigen.3
 
Der metaphorische Titel der Ausstellung verweist auf die Vielfalt der Möglichkeiten in der Figuration und zeigt, wie figürliche Kunst durch die Verwendung von symbolischen Motiven, in diesem Fall Cowboys und Engeln, die Dualität von Realität und Idealismus, von Risiko und Schutz und von Härte und Zärtlichkeit zum Ausdruck bringt. Die Künstler|innen setzen sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander und hinterfragen die Macht der Erzählung, die unsere Realität formt. Dabei wird der Betrachter in der Nicole Gnesa Galerie auf viele nicht zu dechiffrierende Rätsel stoßen und sich selbst davon überzeugen, dass die einzigartige Strahlkraft der Exponate sich ganz deutlich von den Inhalten der Bilderflut digitaler, sozialer Medien abgrenzt. 
Identitätsstiftende Gefühle werden evoziert, die Kunst ist nicht mehr die Verbildlichung eines Narrativs, sondern wird zum Narrativ selbst.
 
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
 





 
Inspired by George Michael's iconic song title, Cowboys and Angels,1 our latest exhibition embarks on a journey to unearth the narrative within postmodern figurative art. Alongside a captivating three-part video installation by EVA & ADELE, the gallery showcases paintings and works on paper from esteemed artists Philip Grözinger, Andrey Klassen, Uta Reinhardt, and Andy Warhol.
 
Byung-Chul Han describes in his recently published essay 'The Crisis of Narration'2 that we are already living in a post-narrative age. While emotionally resonant stories such as fairy tales and myths used to be an important part of human life, in today's globalised world it is mainly information that is consumed unfiltered. Han's critique of narration's modern proxy, storytelling, saturated with commercialism and self-promotion on social media, underscores the lack of an inner truth and the magic of narration that can create a collective identity.
The inexplicable within a work of art stands in stark contrast to the one-dimensionality of mere information. Walther Benjamin already uses the term aura for the inexplicable in this context. Aby Warburg also delves into this concept with the Pathosformel in his art historical research to demonstrate the inexplicable as a stylistic means of evoking strong emotions in painting.3
The metaphorical title of the exhibition refers to the diversity in figuration and shows how figurative art expresses the duality of reality and idealism, of risk and protection and of toughness and tenderness through the use of symbolic motifs, in this case cowboys and angels. The artists deal with social issues and question the power of the narrative that shapes our reality. In the process, viewers at the Nicole Gnesa Gallery will come across many not be deciphered riddles and experience firsthand the unmistakable brilliance of these artworks set apart from the deluge of digital imagery saturating our social feeds.
Identity-forming emotions are stirred, art is no longer the depiction of a narrative, but becomes the narrative itself.
 
We look forward to welcoming you.